Der Infill (Füllung) ist im Endeffekt die Innere Füllungsstruktur, denn in aller Regel werden Modelle nicht komplett 100% solide gedruckt, da dies erstens viel länger dauert und extrem viel Filament verbraucht. Diese Füllstruktur hat einen großen Einfluss auf die Stabilität des Modells.
Testdrucke mit verschiedenem Infill
Meine drei Testdrucke wurden mit folgenden Parametern erstellt. Von links nach rechts:
- 20 % Zickzack (Zig-Zack), 3 mm Wand (Wall)
- 5 % Konzentrisch (Concentric), 1,2 mm Wand
- 5 % Viertelwürfel (Quarter cubic), 1,2 mm Wand
- 30 % Würfel, 1,2 mm Wand
Alle Infill Strukturen und Muster in der Übersicht
Die verschiedenen Strukturen habe verschiedenen Anwendungszwecke. Ich habe die aktuellen Strukturen einmal als Übersicht zusammengetragen.
Folgende Strukturen sind momentan (Cura 4.5) verfügbar. Das kann sich jedoch mit der Zeit ändern. Ich nutze momentan Cura 4.5
- Gitter (Grid): Strong 2D Infill
- Linien (Lines): Quick 2D Infill
- Dreiecke (Triangles): Strong 2D Infill
- Tri-hexagon: Strong 2D Infill
- Konzetrisch (Concentric): Flexibler 3D Infill
- Würfel (Cubic): Strong 3D Infill
- Würfel-Unterbereich (Cubic Subdivision): Strong 3D Infill (benötigt weniger Material als cubic)
- Octet: Strong 3D Infill
- Viertelwürfel (Quarter cubic): Strong 3D Infill
- Zickzack (Zig-zag): Gitterstruktur, Infill, diagonale Struktur.
- Kreuz: Flexibler 3D Infill
- 3D-Kreuz (Cross 3D): Flexibler 3D Infill
- Gyroid Infill
- Blitz
Anwendungsbereiche
- Strong 2D Infill: Funktionieren bei simplen Modellen, die keine spezielle Stabilität benötigen.
- Quick 2D Infill: Können für den schnellen Druck genutzt werden. Die Modelle sind nicht sehr stabil.
- Strong 3D Infill: Sorgen dafür, dass Modelle in alle Richtungen gleichmäßig stabil sind.
- 3D Concentric: Eignen sich für flexible Materialien.
Fazit und Erfahrungswerte
Die Infillmuster sind unter anderem für die Stabilität des Modells verantwortlich. Bei flexiblem Material hingegen wählen wir dementsprechend passende Strukturen aus, da wir hier beabsichtigen, dass sich das Modell biegen kann bzw. flexibel ist. Je nach Anwendungsfall kann das aber auch bei nicht flexiblem Material eventuell gewünscht sein.
Für sehr stabile Modelle sind Strong 3D Infills wie "quarter cubic" oder "cubic" empfehlenswert. Wie dicht die Muster im Inneren sind legen wir mit der Infillstärke in Prozent fest. Außerdem können wir die Wandstärke der Linien des Infills über die "Infill Wall thickness" festlegen. Um die Außenwand dicker zu drucken erhöhen wir den "Wall Thickness" Wert.
Für simple Dekorationsobjekte reicht auch ein niedriger Infill Prozentwert und ein 2D-Infilltyp aus. Für Objekte die mechanischer Kraft oder Gewicht ausgesetzt werden ist ein Strong 3D Infill mit höherem Infill-Prozentwert empfehlenswert. Unten im Bild seht ihr z.B. den Druck eines Kopfhörerhalters bzw. die Schraube, welche mir beim Drehen abgebrochen ist. Um dies zu verhindern habe ich später dann den Infill und die Wall Thickness erhöht.
Bei transparentem Material ist der Infill außerdem sichtbar, was ja an sich logisch ist. Wer hier also Wert auf ein entsprechendes Aussehen legt, der muss hier die entsprechenden Werte setzen.
Dieser Artikel hat euch hoffentlich dabei geholfen den Infill besser zu verstehen und ihr solltet nun wissen, wann ihr welchen Infilltyp und welche Stärke benötigt. Mehr Infill benötigt nämlich auch immer mehr Filament und erhöht somit auch den Preis des Drucks. Viel Erfahrung hilft natürlich mit der Zeit alles noch besser abzuschätzen.
Drucke noch bessere Modelle und schau dir folgenden Artikel an.