- Sind Gaming-Tastaturen nur für Gamer?
- Mechanische und nicht mechanische Tasten
- Mit oder ohne Kabel?
- Makros: Automatisierung von Abläufen
- Displays und Anzeigen
- Beleuchtung: Tasten besser sehen
- Anschlüsse
- Windows-Taste deaktivieren: Wichtig für Gamer
- Profile für Spiele per Software
- Farbige Tasten
- Fachbegriffe bei Tastaturen
- Bouncing und Delay (Verzögerung)
Sind Gaming-Tastaturen nur für Gamer?
Viele Tastaturen mit Beleuchtung und Zusatztasten werden heutzutage als Gaming-Tastaturen bezeichnet. Auch ich habe bereits mit solchen Tastaturen gearbeitet, die als speziell für Gamer entwickelt gelten.
Gaming-Tastaturen sind nicht ausschließlich zum Spielen da. Die Bezeichnung ist eher ein Marketingbegriff, und oft sind diese Tastaturen auch teurer. Ich werde in diesem Artikel aber auch auf Funktionen eingehen, die du eher nur zum Spielen benötigst.
Mechanische und nicht mechanische Tasten
Bei Tastaturen gibt es grundsätzlich zwei Arten von Tasten: Solche mit Gummimatten (Rubberdome) unter den Tasten und solche mit mechanischen Schaltern. Bei den meisten Tastaturen kommen die Gummimatten zum Einsatz, da diese kostengünstiger sind.
Mechanische Tastaturen
Bei einer mechanischen Tastatur befindet sich unter jeder Taste ein einzelner Schalter. Wenn eine Taste gedrückt wird, verbindet eine Feder in diesem Schalter zwei elektrische Kontakte, was den Tastendruck auslöst.
Diese Tastaturen haben eine Lebensdauer von etwa 25-50 Millionen Anschlägen pro Taste. Zusätzlich bieten die Tasten einen sensibleren Druckpunkt, was bedeutet, dass bereits leichtes Drücken ausreicht, um einen Anschlag zu registrieren.
Jedoch hat eine mechanische Tastatur nicht nur Vorteile, denn die Schalter sind deutlich hörbar, wenn sie unmodifiziert sind. Die blauen Schalter sind dabei die lautesten, denn sie geben ein Klickgeräusch von sich.
Wenn jemand im Zehnfingersystem schnell tippt, dann macht dies deutlich Lärm. Rubberdome Tastaturen sind hingegen nahezu unhörbar.
- Lesetipp: Alles, was du über Mechanische-Tastaturen wissen musst - Schalter, Lautstärke und Unterschiede (Artikel folgt in 1 Woche)
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Nicht mechanische Tastatur: Rubberdome
Nicht-mechanische Tastaturen verwenden die Rubberdome-Technik. Dabei befinden sich im Inneren der Tastatur zwei leitfähige Polyesterfolien, die durch eine Abstandsfolie voneinander getrennt sind. Wird eine Taste gedrückt, drückt sie auf ein Silikonstück, das den Kontakt zwischen den Folien herstellt und den Tastendruck auslöst.
Eine Taste muss hier logischerweise komplett heruntergedrückt werden, damit der Tastendruck registriert wird.
Ein Nachteil der Rubberdome-Technik ist auch die, im Vergleich zur mechanischen Tastatur, geringere Lebenszeit. Rubberdome-Tastaturen haben in der Regel eine Lebensdauer von etwa 5 Millionen Anschlägen pro Taste.
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Mit oder ohne Kabel?
Eine weitere wichtige Frage, die sich bei Tastatur stellt, ist, ob du ein Modell mit oder ohne Kabel willst. Beides hat Vor- und Nachteile:
Tastaturen mit Kabel
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Ich persönlich bevorzuge inzwischen und aufgrund von langjähriger Erfahrung, immer Tastaturen mit Kabel. Wer eine hohe Mobilität benötigt, wird jedoch Probleme mit Kabeln bekommen.
Tastaturen ohne Kabel (Wireless)
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Habt ihr schon einmal professionelle Gamer mit einer wireless Tastatur spielen sehen? Ich vermute nicht und das hat auch einen Grund.
Tastaturen mit Kabel reagieren theoretisch schneller als Tastaturen ohne Kabel und außerdem kann die Funkübertragung gestört werden, wohingegen eine Störung bei einem Kabel eher unwahrscheinlich ist.
Des Weiteren kann es bei einer kabellosen Tastatur dazu kommen, dass vergessen wurde, die Batterien zu wechseln und die Tastatur deswegen mitten in einem Spiel ausfällt. Dann heißt es "Game Over". Meine Empfehlung für Gamer ist deshalb eine kabelgebundene Tastatur, was die meisten Gaming-Tastaturen auch haben.
Makros: Automatisierung von Abläufen
Einige Modelle besitzen Tasten, um sogenannte Macros aufzunehmen und abzuspielen. Das kann für Spiele oder bei der Arbeit nützlich sein, um mehrere Tastenanschläge automatisch auszuführen. Doch ist die Funktion auch wirklich nötig?
Nein, denn es gibt auch externe Programme wie z.B. Autohotkey mit denen du Macros aufnehmen und auf eine Tasten legen kannst. Das ist jedoch etwas komplizierter. Viele Hersteller wie Logitech oder ROCCAT bieten eine eigene Software an, die den Prozess erleichtert.
Displays und Anzeigen
Teure Gaming-Tastaturen haben oft ein Display verbaut, welches zusätzliche Informationen anzeigen kann. Beispielsweise:
- Aktueller Musiktitel von Winamp und Dauer.
- Stoppuhr, Uhr, Timer, Datum
- CPU und RAM Auslastung
- Newsfeed
- Spieldaten wie Energie oder Gold, wenn das Spiel dies unterstützt und es ein Profil dafür gibt. Dies funktioniert nicht bei allen Spielen.
Solche Displays benötigen zwingend die Treiber des Herstellers und was angezeigt werden kann, ist davon Abhängig, was der Hersteller in seinen Treiber integriert. Wer Linux benutzt, hat hier in der Regel Pech, denn hier gibt es so gut wie keine soliden Treiber und das Display funktioniert dann nicht.
Zusatztasten und Spezialknöpfe
Einige Tastaturen verfügen neben den normalen Standardtasten noch über spezielle Zusatzknöpfe.
Das können programmierbare Makrotasten, Mediatasten, eine "stumm schalten" Taste, Tasten zum Starten von Programmen oder diverse andere Tasten sein.
Mediasteuerung
Sehr beliebt sind die Tasten für die Mediasteuerung. Damit sind Tasten gemeint, mit denen beispielsweise dein Musik- oder der Media Player gesteuert wird.
Die Standardtasten sind hier Pause, Play, Vor und Zurück. Vorteil ist auch hier wieder, dass du während du in einem Spiel bist, damit z.B. Spotify oder Winamp steuern kannst.
Die Lautstärke einfach regeln
Was ich nicht mehr vermissen möchte, sind Tasten oder Regler zur Steuerung der Lautstärke.
So kannst du die Lautstärke schnell verändern, ohne dass du in die Optionen öffnen musst, um dort die Lautstärke zu ändern. Zusätzlich verfügen viele Tastaturen noch über eine "Stummschalten" Taste, mit der du den Ton komplett abschalten kannst.
Ich persönlich bevorzuge ein Drehrad, so wie du es im Bild oben in der Mitte siehst.
Beleuchtung: Tasten besser sehen
Kommen wir zu einem sehr wichtigen Punkt, der Beleuchtung der Tastatur. Oft arbeitet oder spielt man gerne abends oder nachts und dann auch nur mit Monitor als einzige Lichtquelle im Raum, also quasi in einem dunklen Zimmer.
Die Tastaturbeleuchtung ist deswegen ein Riesenvorteil. Dabei gibt es verschiedene Systeme zur Auswahl. Die drei am weitesten verbreiteten sind folgende:
Einfarbige Beleuchtung
Bei der einfarbigen Beleuchtung werden die Tasten der Tastatur beleuchtet, jedoch ist die Farbe dabei nicht veränderbar. An sich vollkommen ausreichend, wenn dir die Standardfarbe gefällt. Meist stehen entweder weiß, blau, grün oder rot zur Auswahl.
Farbige Beleuchtung
Bei den etwas teureren Tastaturen kann die Beleuchtungsfarbe geändert werden. Meist liefert der Hersteller eine Software mit, über die ihr die Farbe aus einer Farbpalette bestimmen könnt. Besonders praktisch, wenn du auf auf ausgefalleneren Farben stehst.
Zonenbeleuchtung
Einige Tastaturen, speziell Gaming-Modelle, verfügen über eine sogenannte Zonenbeleuchtung. Dabei können Zonen der Tastatur in unterschiedlichen Farben beleuchtet werden.
Individuelle Beleuchtung
Inzwischen gibt es viele Tastaturen, bei denen jede Taste einzeln angesteuert werden kann.
So lassen sich individuelle Profile erstellen, bei denen z.B. nur WASD leuchtet. Es gibt auch einige Tastaturen, welche zusätzlich noch die Farbe jeder Taste einzeln ändern können. Mehr Flexibilität geht fast nicht.
Anschlüsse
Einige Tastaturen verfügen auch Anschlüsse für USB oder Klinkenanschlüsse für Headsets oder Kopfhörer.
In der Regel besitzen die meisten Computer jedoch sowieso Frontanschlüsse, sodass diese Anschlüsse in meinen Augen eher unnötig sind.
Windows-Taste deaktivieren: Wichtig für Gamer
Jeder Gamer kennt folgendes Problem. Man ist mitten im Spiel, will Strg oder Alt drücken und betätigt aus Versehen die Windows-Taste und landet dadurch auf dem Desktop. In Spielen wie DOTA2 oder diversen Shootern ist man dann schon tot, wenn das Spiel dann wieder maximiert wird.
Sehr ärgerlich, aber vermeidbar. Aus diesem Grund gibt es bei einigen Tastaturen einen Knopf, mit dem die Windows-Taste gesperrt und entsperrt werden kann. Ist die Windows-Taste gesperrt, so kann diese gedrückt werden, ohne dass etwas passiert.
Profile für Spiele per Software
Einige Gaming-Tastaturen erlauben das Anlegen von Profilen für Spiele. Dafür ist die Software des Herstellers nötig. So können verschiedene Tastaturbelegungen und Makros für Spiele gespeichert werden. Wird ein Spiel gestartet, dann wird automatisch das Profil geladen, welches im Spiel zugewiesen ist.
Farbige Tasten
Es gibt Tastaturen, bei denen gewisse Tasten, wie zum Beispiel die Pfeiltasten oder WASD, eine andere Farbe haben als die restlichen Tasten. Dies hilft dabei, diese Tasten leichter zu finden. Bei vielen mechanischen Tastaturen kann man die Tasten auch austauschen.
Fachbegriffe bei Tastaturen
Es gibt bei Tastaturen einige Spezialbegriffe wie "Ghosting", NKRO oder 3KRO. Im Folgenden werden all diese Begriffe erklärt.
Was ist Ghosting
Ghosting ist ein Problem, bei dem durch Drücken von mehreren Tasten eine Taste registriert wird, die gar nicht gedrückt wurde. Beispielsweise wird A und W für eine Bewegung nach schräg links oben gedrückt und gleichzeitig noch Q.
Allerdings wird zusätzlich noch ein Tastendruck von S registriert. Bei speziellen Gaming-Tastaturen ist das Ganze so optimiert, dass nützliche Tastenkombinationen wie zum Beispiel W+A+Q funktionieren.
Allerdings heißt das nicht, dass exotische Kombinationen wie z.B. "Pfeiltaste links+Pfeiltaste rechts+Y+V" auch funktionieren.
Die für euch wichtigen Tastaturkombinationen könnt ihr sofort testen und sollten diese nicht funktionieren, dann kann die Tastatur zurückgesendet werden.
NKRO und nKRO
nKRO ist eine Abkürzung für den englischen Begriff "n-Key Rollover". Das kleine "n" steht für eine beliebige Zahl. Diese Zahl gibt an, wie viele gleichzeitig gedrückte Tasten die Tastatur registrieren und verarbeiten kann.
Bei USB-Tastaturen ist diese Zahl jedoch, technisch bedingt, begrenzt und liegt bei einem Maximum von sechs. Deshalb findet man auch nur Tastaturen mit 2, 3, 4, 5 und 6 KRO. Ein komplettes 100 % KRO, bei dem alle Kasten zugleich gedrückt werden können, ist bei USB technisch unmöglich.
Bouncing und Delay (Verzögerung)
Beim Drücken einer Taste können die Kontakte auf der Tastatur manchmal mehrmals berührt werden, was zu einer Mehrfachauslösung der Taste führt, obwohl sie nur einmal gedrückt wurde.
Um dies zu verhindern, haben Tastaturen eine Verzögerung (Delay). Diese Verzögerung liegt normalerweise zwischen 2 und 50 Millisekunden(ms). Bei Rubberdome-Tastaturen(nicht mechanisch) ist diese Verzögerung höher als bei mechanischen Tastaturen und kann bis zu 50 ms betragen. Gute mechanische Tastaturen haben normalerweise eine Verzögerung von um die 5 ms.
Diese Verzögerung ist beim Tippen von Texten oder chatten relativ unproblematisch. Wer allerdings auf sehr hohem Niveau Computerspiele spielt, für den können diese 50 ms bedeuten, dass eine Aktion, ein Zauber oder das Ausweichen zu spät ausgeführt wird und dann ist man eventuell schon gestorben.
Ich hoffe, mein Artikel hat dir weitergeholfen und du weißt über alles Bescheid, was du wissen solltest.
Bei Fragen, Hinweisen oder Kritik schreibt doch einfach einen Kommentar oder eine Mail.