Heute stelle ich euch mein neustes Bastelprojekt vor. Es handelt sich dabei um einen Motor samt Gehäuse und Steuerung, mit welchem ich meine weichen Videoschwenks durchführe. Außerdem will ich damit später einmal den Schlitten eines Videosliders bewegen.
Infos zum Motor und der Kraft
Der Motor, den ich zuerst gekauft habe, hat 550 RPM. RPM steht für "Rounds per minute" und dies steht für Umdrehungen pro Minute. Dieser Motor hatte aber zu wenig Kraft und nur ein Nenndrehmoment von 0.7Kg bei einer Umsetzung von 1:8. Ich hatte mir also zuerst den falschen Motor gekauft und gemerkt, dass ich doch um einiges mehr Zugkraft benötige. Deshalb habe ich mir dann noch dasselbe Modell mit 30 RPM, einer Umsetzung von 1:172 und einem Nenndrehmoment von 12Kg gekauft. Dieser Motor dreht immer noch schneller als wir es für einen Schwenk jemals brauchen werden und hat mehr als genug Zugkraft.
Bauteile
- Motor: http://amzn.to/2ta9VbZ
- Akkuhalter: http://amzn.to/2tJHenK
- Potentiometer: http://amzn.to/2tD1x69
- Batterieclips: http://amzn.to/2tFr4v1
- 1,2 V Akkus: http://amzn.to/2uFpUN4
- Holz
- Kupferkabel
- Schelle um den Motor zu befestigen (Ich habe eine normale Rohrschelle zurechtgebogen)
- Holzdübel
- Alternativ Alu oder andere Werkstoffe
- Stativplatte für euren Stativkopf
- Schrauben. Muttern, Unterlegscheiben
Wie ihr euer Gehäuse gestaltet, bleibt euch überlassen und hängt auch davon ab, was ihr vorhabt. Je nachdem wie ihr das Ganze zusammenbaut, benötigt ihr auch weniger bzw. andere Werkzeuge.
Benötigte Werkzeuge
Für das Projekt habe ich einige Werkzeuge genutzt:
- Lötkolben
- Lötzinn
- Lötfett
- Abisolierzange, Zangen
- Beißzange
- Hammer
- Bohrer, Akkubohrer oder Bohrmaschine
- Säge (Eisen und Holz)
- Feilen
- Schraubenzieher/Rätsche, Steckschlüssel
Montage und Bau
Im ersten Schritt habe ich zuerst einmal geprüft, ob alle Bauteile einwandfrei funktionieren. Dazu habe ich die Akkus in den Akkuhalter eingelegt und diesen mit dem Potentiometer verbunden. Auf der Rückseite des Potentiometers steht, welche Anschlüsse für den Motor vorgesehen sind und welchen für den Stromanschluss. Außerdem steht hier jeweils auch, wo der Plus- und wo der Minuspol angeschlossen wird.
Die roten Drähte sind bei mir Plus und die schwarzen Minus. Rot ist fast immer Plus und schwarz Minus, aber prüfen sollte man es trotzdem immer. Ich habe nun auch noch den Motor mit zwei Drähten an das Potentiometer angeschlossen und dann am Regler gedreht. Der Motor dreht sich und somit ist sichergestellt, dass alle Bauteile funktionieren. Jetzt habe ich alles wieder auseinander geschraubt und beginne mit der Montage.
In den Videoaufnahmen seht ihr ein Holzbrett, auf welches ich alles montiere. Das ist quasi die Halterung Version 1. Später habe ich dann aber noch einen weiteren Kasten aus Holz gebaut, da ich gemerkt habe, dass es sinnvoll ist, wenn ich diesen mit einer Stativplatte auf einem Stativ befestigen kann. Wie dieser Kasten auf dem Stativ befestigt ist und wie der Motor dann den Stativkopf zieht, zeige ich euch nachher noch.
Ich habe den Motor mit einer Rohrschelle auf ein Brett geschraubt. Diese Rohrschelle habe ich mir allerdings zurechtbiegen müssen und dazu habe ich sie mit einem Hammer und einer Zange bearbeitet. Außerdem habe ich noch ein Rohr genutzt, um das Ganze besser in Form biegen zu können. Ihr könnt natürlich auch vorgefertigte bzw. passende Schellen kaufen, aber ich habe alle Bauteile für die Halterung aus Resten gebastelt, welche hier im Werkzeugkeller herumlagen.
Das Potentiometer hat einen abnehmbaren Knopf und zudem lag eine Mutter und eine Unterlegscheibe im Lieferumfang bei. Dies ermöglicht es uns, das Potentiometer durch ein Loch in ein Gehäuse einzubauen. Dazu muss einfach ein Loch in die Gehäusewand gebohrt werden und dann wird das Potentiometer durch das Loch gesteckt und mit der Mutter fixiert.
Damit ich die Kabel zum Motor verlegen kann, habe ich ein Loch in die Mitte der Holzplatte gebohrt und dann alles verlötet. Der Motor hat hinten zwei Metallaschen und dort habe ich das rote Kabel an den Anschluss mit dem Pluszeichen gelötet. Das blaue Kabel kommt dann noch an den Anschluss mit dem Minuszeichen.
Anschließend müssen die Drähte des Akkupacks und die des Motors mit dem Potentiometer verbunden werden. Dazu habe ich die Kabel abisoliert und dann in die Anschlüsse des Potentiometers gesteckt und sie dort mit den Schrauben fixiert. Jetzt noch das Akkupack angeschlossen und dann ist alles einsatzbereit.
Hier seht ihr jetzt mein finales Gehäuse. Ich habe vorne auf die Motorwelle eine alte Garnrolle geklebt, auf welcher eine stabile Schnur aufgewickelt ist. Auf die Unterseite des Gehäuses habe ich eine Stativplatte geschraubt, welche auf mein Stativ passt. Jetzt ist das Gehäuse also solide auf einem Stativ befestigt und mit der Schnur kann ich nun Dinge ziehen. Doch wie ziehe ich jetzt eigentlich den Videokopf?
Mein Velbon Videokopf hat ein Loch im Griff. Ich habe ein Stück Holz abgesägt und dort dann einen Haken reingeschraubt. Dieses Holz habe ich dann so zugeschliffen, dass es in den Griff gesteckt werden kann. An genau diesen Haken kann ich jetzt die Schnur des Motors hängen und damit den Griff bewegen bzw. ziehen.
Den Test dieses Videokopfs und des Stativs findet ihr übrigens auch auf dieser Seite.
- Velbon PH 368 im Test - Fluid Video Stativkopf
- Andoer Q666 im Test - Aluminiumstativ mit Kugelkopf und Einbeinstativ-Transformation
Im Video oben zeige ich euch alles noch einmal im Detail. Dort seht ihr auch, wie ich einen Schwenk durchführe und wie dieser dann aussieht. Dank des Potentiometers kann die Geschwindigkeit des Motors stufenlos geregelt werden. Der Motor ist flexibel einsetzbar und damit können auch Dinge durchs Bild gezogen werden. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Ich hoffe meine Bastelei hilft oder inspiriert den ein oder anderen von euch.