In diesem Artikel schauen wir uns einmal am welche Vor- und Nachteile eine wasserdichte Digitalkamera bzw. eine Outdoor-Kamera hat.
Außerdem werde ich euch auch Möglichkeiten aufzeigen, wie ihr eine bereits bestehende Kamera oder ein Smartphone ohne großen Aufwand auch wasserdicht bekommen könnt.
Das Wichtigste vorweg - Die IP-Schutzklasse
Vor ein paar Tagen habe ich bereits einen kurzen Wissensartikel über die IP-Schutzklasse veröffentlicht. Diese Nummer gibt an wie gut ein Gerät gegen Wasser- oder Staub geschützt ist. Denn wasserfest oder wasserdicht heißt nicht dass ein Gerät beliebig lange oder tief in Wasser eingetaucht werden kann.
Moderne Lösung: Das Smartphone
Heutzutage besitzt fast jeder von euch ein Smartphone und die verbauten Kameras werden auch immer besser. Die simpelste Lösung um ein Smartphone wasserfest zu bekommen ist, dieses in eine wasserdichte Taschen zu packen. Das ist vor allem auch sehr preiswert.
Hier zwei Beispiele:
Meist sind die Taschen IPx8 zertifiziert was soviel bedeutet wie:
- Schutz auf unbestimmte Zeit gegen eindringen von Wasser beim kompletten eintauchen.
Nachtrag: Haltet unbedingt die Dichtungen sauber! Ansonsten kann es sein, dass Wasser eindringt! Ich empfehle außerdem vorher einen Test in der Badewanne, weil das das Gewissen beruhigt.
Bestehende Kamera wasserdicht machen?
Wer bereits eine Kamera besitzt der kann einen Unterwassersack oder ein extra Gehäuse kaufen. Ich kann euch direkt sagen, das passende Gehäuse in der Regel sehr teuer sind! Ein Nachteil solcher Tauchgehäuse ist auch oft die Handhabe und es kann sein, dass eine neue Kamera später nicht mehr passt. Wer sich über solche Tauchgehäuse informieren will, der sollte sich auf Tauchseiten und in Tauchershops umsehen.
Eine recht preiswerte Alternative ist ein Unterwassersack. Mein Vater hat damit auf den Malediven mit einer EOS 60D geschnorchelt und viele Fotos gemacht. Hier zwei Beispielbilder.
Solche Unterwassersäcke gibt es z.B. von Ewa-Marine. Einen solche Unterwassersack(U-AX) hat mein Vater auch genutzt und damit doch gute Ergebnisse erzielt.
Ich arbeite momentan noch an einem sehr detaillierten Testbericht zu diesem Gehäuse, dem Ewa Mariane U-AX. Den verlinke ich dann später hier. Falls ich es vergessen sollte gebt einfach U-AX in das Suchfeld ein.
Wasserdichten Digitalkameras
Kommen wir jetzt zu einigen Infos bei speziellen Digitalkameras bzw. Outdoor-Kameras. Wasserdichte Digitalkameras sind im Handyzeitalter eher ein Nischenprodukt, es gibt sie aber. Drei Modelle bekannter Hersteller sind z.B.
Panasonic LUMIX DMC-FT30EG-K |
Nikon Coolpix W300 |
Olympus ough TG-6 |
|
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Megapixel | 16 Megapixel | 16 Megapixel | 12 Megapixel |
Wasserdicht | Bis 8 Meter | Bis 30 Meter | Bis 15 Meter |
4K Video | Nur 1280x720P | Ja | Ja |
Fallsicher | Bis 1,5 Meter | 2,4 Meter | 2,1 Meter |
Temperatur bis | -10° | -10° | -10° |
Sonstiges | Bildstabilisator |
Bildstabilisator |
Bildstabilisator |
Wasserdicht
So gut wie jede Outdoor-Kamera ist in aller Regel wasserdicht und zusätzlich wird angegeben bis zu welcher Tiefe diese wasserdicht ist! Besonders für Taucher, welche eine Wassertiefe über 3 Meter erreichen ist dieser Wert wichtig. Beim normalen Schnorcheln wird in der Regel nicht über 3 Meter tief getaucht. Es bringt dir also nichts, wenn deine Kamera bis 15 Meter wasserdicht ist, du aber nicht so tief tauchst.
Bruchsicher
Die meisten Outdoor Kameras haben stoßfeste Gehäuse. Doch was bedeutet das nun? Zur Stoßfestigkeit wird eine Höhe angegeben, z.B. 1,5 Meter. Dies bedeutet, dass die Kamera einen Fall aus dieser Höhe unbeschadet überstehen sollte.
Kälteresistent
Normale Digitalkameras können Probleme bei zu niedrigen Temperaturen haben und fallen im schlimmsten Fall komplett aus. Wir sollten also im Datenblatt nachlesen, bis zu welchen Temperatur eine Gerät funktioniert. Meine Lumix S5 ist laut Hersteller bis -10° funktionsfähig. Die Temperatur spielt also nur in wirklichen Hardcore-Szenarien eine Rolle. Die Wenigsten werden in der sibirischen Tundra bei -40° Fotos machen.
Technikglossar
Ich habe kurz einige Begriffe zusammengefasst die man auf dem Schirm haben sollte. Das folgende Glossar ist möglich kurz und knapp gehalten und soll dir die Begriffe etwas näher bringen.
Auflösung
Die Auflösung bestimmt die Größe des Bildes bzw. die Anzahl der Pixel. 16 Megapixel entsprechen beispielsweise 4608 x 3456 Pixeln.
Vorsicht: Interpolierte Auflösung
Die zusätzliche Angabe einer hohen interpolierten Auflösung wird gern für Marketingzwecke genutzt, da mittlerweile jeder möglichst viele Megapixel möchte. Interpolierte Auflösungen sind aber nur eine Vergrößerung einer kleineren Auflösung. Hierzu ein Beispiel. Wir haben ein Bild mit 2000x2000 Pixeln, welches interpoliert wird auf 3000x3000 Pixel. Die Bildinformation bzw. Pixel werden hier nur gestreckt und wir gewinnen keine neue Bildinformation. Interpolierte Auflösungen sind meiner Meinung nach vernachlässigbar und ihr solltet immer nach der nativen (nicht interpolierten Auflösung) schauen.
Info: Ein Foto oder Video kann im Nachhinein mit Software am PC auch vergrößert werden.
CMOS Sensor
Der CMOS Sensor ist quasi das Herzstück der Kamera, welcher für die Aufnahme des eigentlichen Bildes zuständig ist. DSLR-Kameras haben in der Regel größere Sensoren verbaut als kleine Kompaktkameras.
ISO
ISO steht für die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Dieser Wert beginnt meist ab 50 und kann erhöht werden. Umso höher der Wert umso Lichtempfindlicher ist der Sensor und ihr könnt bei schlechtem/wenig Licht Bilder machen. Der Nachteil ist jedoch, dass das Bildrauschen zunimmt, je höher der ISO-Wert ist.
Speicherkarten
Bei allen Digitalkameras werden die Bilder auf Speicherkarten gespeichert. Es gibt verschiedene Arten von Speicherkarten mit unterschiedlicher Kapazität und Geschwindigkeit. Vorsicht: Ihr könnt nicht einfach eine beliebig große Speicherkarte verwenden. In der Regel gibt der Hersteller die maximale Größe an, beispielsweise "SDHX karten bis 32 GB".
Monitor
Alle modernen Digitalkameras verfügen über einen Monitor. Über diesen wird in der Regel Fotografiert. Wichtige Daten sind hier die Auflösung, die Helligkeit und die Größe.
Blitz
So gut wie jede Kamera verfügt über einen integrierten Blitz. Ich persönlich vermeide es wann immer es geht zu Blitzen, denn geblitzte Fotos sehen meist nicht gut aus.
Spezialfunktionen
WiFi
Neue Kameras haben oft ein Feature mit dem Namen WiFi. Damit könnt ihr die Kamera z.B. mit dem WLAN oder dem Smartphone verbinden. Wenn der Hersteller der Kamera eine entsprechende App anbietet, lassen sich sogar Fotos von der Kamera aufs Smartphone übertragen.
Motivprogramme
Digitalkameras verfügen meist über eine Reihe von Motivprogrammen. Hier werden alle Einstellungen automatisch festgelegt und deswegen eignen sich diese Programme für Personen, die sich nicht enorm mit Blende/Belichtungszeit etc. auseinandersetzen wollen. Beispiele für Motivprogramme:
- Sport
- Portrait
- Unterwasser
- Dokumente
- Schnee
- Panorama
- Selbstportrait
- Innenaufnahme
- Nachtaufname
- etc.
GPS
Kameras mit eingebautem GPS können GPS Daten zu den Bildern aufzeichnen. In Foto-Programmen wie Lightroom kann dann auf einer Karte genau angezeigt werden, wo das Bild aufgenommen wurde.
Kompass
Ein Kompass hilft eine Himmelsrichtung zu bestimmen. Nord, Süd, West oder Ost
Manometer
Ein Manometer misst den physikalischen Druck eines Mediums.
SNS Upload
SNS steht für "Social Network Service" und ermöglicht die Verbindung mit Sozialen-Netzwerken wie Facebook und Co. Bilder auf Facebook hochladen z.B.
Filterprogramme
Es gibt diverse digitale Filter um Bilder zu verändern. Was ihr in einem Bildbearbeitungsprogramm selbst machen könnt, ist bei manchen Digitalkameras als Filter direkt in der Kamera verfügbar. Beispielsweise:
- Pop-Art
- Blau färben
- Weichzeichnen
- Schwarzweis
- Altes Foto
- etc.
Video
Alle modernen Digitalkameras können mittlerweile Videos aufzeichnen. In der Regel möchte man mindestens 1080p (Full HD) Videoauflösung. Normale Videoaufnahmen haben in Full HD meist 24 oder auch 50 Bilder pro Sekunde. Manche Kameras können jedoch Highspeedaufnahmen machen.
Objektivdaten
Blende (F)
Die Blende, meist mit dem Buchstaben F angegeben (Beispielsweise F 2.0 , F 3.8 etc.) gibt an wie weit die Blende, welche das Licht ins Objektiv lässt, offen ist. Je größer die Zahl, desto weiter ist die Blende offen und umso mehr Licht kann ins Objektiv einfallen.
Brennweite
Die Brennweite ist eine Zahl in Millimetern. Je kleiner die Zahl ist, desto mehr Bildfläche kann aufgenommen werden. Umso größer die Zahl, umso näher erscheint ein Objekt. Zu den einzelnen Objektivtypen, die Brennweite betreffend, kommen wir nachher noch.
Bildstabilisator
Ein Bildstabilisator, wie der Name schon sagt, stabilisiert das Bild. Er sorgt dafür das Fotos nicht mehr so leicht verwackeln. Es handelt sich dabei um eine moderne Technik, welche in aktuellen Digitalkameras zu finden ist.
Zoom
Es gibt zwei verschiedene Arten des Zooms. Einmal den optischen Zoom und einmal den digitalen Zoom. Beim optischen Zoom verändert sich die Brennweite des Objektivs durch verschieben der Linsen. Das macht sich dadurch bemerkbar, dass sich das Objektiv bewegt. Beim Digitalzoom wird ein Bildausschnitt schlichtweg vergrößert und dabei geht Bildqualität verloren. Das könnten wir theoretisch auch später in einem Bildbearbeitungsprogramm selber machen. Ein hoher optischer Zoom ist also nicht wirklich etwas was wir brauchen.
Filter
Filter sind kleine runde Glasscheiben mit einem Gewinde. Manche Outdoor Kameras haben ein Filtergewinde vorne am Objektiv. Hier können verschiedene Filter aufgeschraubt werden. Beispielsweise ein Polarisationsfilter, welcher Spiegelungen verringert oder ein Farbfilter, der das Bild umfärbt (blau, rot, grün etc.). Wer sich einen Filter kauft muss darauf achten, dass das Filtergewinde am Objektiv zum Gewinde des Filters passen muss.
Wechselobjektiv
Bei hochpreisigen Outdoor Kameras gibt es oft Zusatzobjektive zu kaufen. Doch welche verschiedenen Objektivtypen gibt es und was sind ihre Eigenschaften? Dazu kommen wir jetzt.
Fisheye
Fisheye (deutsch: Fischauge) ist ein Objektiv mit sehr kleiner Brennweite, welches meist nahezu 180° Bildfläche abdeckt. Es ist das Objektiv, welches z.B. am meisten Landschaft aufnehmen kann. Der Nachteil eines Fisheye Objektives liegt in der verzerrten Darstellung, was sich besonders beim Fotografieren von Personen oder Gegenständen bemerkbar macht. An sich ist ein Fisheye eher ein Spaßobjektiv.
Makro
Mit einem Makroobjektiv können Sie sehr nahe an Objekte herangehen und Detailaufnahmen machen. Wer z.B. gerne Käfer fotografieren möchte und noch die Facetten auf den Augen sehen will, der benötigt ein Makroobjektiv. Manche Kameras können auch ohne Zusatzobjektiv schon recht gute Makroaufnahmen machen, meist wird hier dann angegeben wie nah der Makrobereich ist.
Weitwinkel
Weitwinkelobjektive haben eine kleine Brennweite und nehmen dadurch viel Bildfläche auf. Nicht ganz so viel wie das Fisheye, allerdings sind die Aufnahmen hier auch nicht so verzerrt. Ein solches Objektiv eignet sich hauptsächlich für Landschafts- und Panoramaaufnahmen.
Tele
Ein Teleobjektiv dient dazu Objekte aus der Ferne zu fotografieren und hat eine hohe Brennweite. Sportfotografen haben meiste Teleobjektive und man sieht diese oft im Fernsehen an der Seite des Fußballplatzes. Teleobjektive sind in der Regel die größten und teuersten Objektive.
Tele-Konverter
Ein Telekonverter ist eine Linse, welche auf ein vorhandenes Objektiv aufgeschraubt wird und dessen Brennweite verlängert. Schrauben wir Beispielsweise einen 2x Telekonverter auf ein 100 mm Objektiv, so ist die Brennweite nun 2x100 = 200 mm. Der Nachteil bei den meisten Telekonvertern ist jedoch, dass sie die Bildqualität verschlechtern.