In diesem Artikel erfährst du:
- wie Pyrolyse wirklich funktioniert,
- welche Bereiche perfekt sauber werden,
- wo trotzdem nachgeputzt werden muss,
- und ob sich ein Pyrolyse-Backofen für dich lohnt.
Was ist Pyrolyse überhaupt?
Die Pyrolyse ist eine Selbstreinigungsfunktion für Backöfen.
Aktiviert wird sie meist über ein Symbol mit drei kleinen Kästchen in Reihen – je nach Modell lässt sich auch die Dauer einstellen.
Sobald die Pyrolyse startet, passiert Folgendes:
- Der Ofen heizt sich auf 400 bis 800 Grad auf
- Fett, Eingebranntes und Rückstände verbrennen
- Übrig bleibt feine Asche, die später ausgewischt wird
Klingt perfekt, oder?
Doch die entscheidende Frage ist:
👉 Ist der Backofen danach wirklich komplett sauber?
Der größte Vorteil: Der Lüfter – sonst ein Albtraum beim Putzen
Wer schon einmal einen Backofen klassisch gereinigt hat, kennt diese Szene:
- Knie am Boden
- Kopf halb im Ofen
- Ganz hinten der Lüfter, hinter einem großen Blech
- Kaum erreichbar, extrem mühsam
Und dann noch der Bereich rund um die obere Heizspirale – praktisch unmöglich ohne Verrenkungen.
Genau hier spielt die Pyrolyse ihre größte Stärke aus:
- Diese schwer erreichbaren Bereiche werden zu rund 99 % sauber
- Kein Schrubben
- Keine Chemie
- Keine akrobatischen Putzbewegungen
Allein dafür ist die Pyrolyse für viele schon ein echter Gamechanger.
Wie sauber wird der Rest wirklich?
Jetzt zur ehrlichen Antwort:
👉 Nach der Pyrolyse musst du trotzdem einmal feucht durchwischen.
Vor allem:
- im vorderen Bereich
- rund um die Ofentür
- an Kanten und Dichtungen
Dort bleiben häufig kleine Aschereste zurück.
Fazit:
Es ist kein „null Aufwand“, aber es kommt verdammt nah dran.
Gitter und Bleche: Drinlassen oder rausnehmen?
Ein häufiger Denkfehler:
„Wenn der Ofen sich selbst reinigt, reinigt er doch alles.“
Leider nein.
Nicht alles ist pyrolysegeeignet:
- Backbleche: meistens nicht – außer sie sind explizit als pyrolysefähig gekennzeichnet
- Gitter: je nach Hersteller – manche dürfen drinbleiben, andere nicht
Deshalb gilt:
👉 Vor der Pyrolyse immer alles prüfen und gegebenenfalls herausnehmen.
Kaum noch Reinigungsmittel nötig
Normales Ofenputzen bedeutet oft:
- aggressive Reiniger
- stechender Geruch
- Einweichen und Nachschrubben
Mit Pyrolyse ist das fast Geschichte.
Meist reicht:
- ein feuchtes Tuch
- eventuell etwas mildes Spülmittel
Starke Ofenreiniger werden nur noch sehr selten gebraucht.
Rückenfreundlich & zeitsparend
Gerade für Menschen mit Rückenproblemen ist die Pyrolyse ein echter Segen:
- kein langes Bücken
- kein intensives Schrubben
- kein Kraftaufwand
👉 Knopf drücken, warten – fertig.
Die Schattenseite: Nachteile der Pyrolyse
So praktisch sie ist – die Pyrolyse hat auch klare Nachteile:
- Der Backofen wird extrem heiß
→ Kinder und Haustiere unbedingt fernhalten - Der Lüfter läuft laut
- Es entsteht ein Geruch, der sich in der Wohnung bemerkbar macht
- Dauer: 1 bis 2 Stunden
- Stromverbrauch: ca. 2–5 kWh pro Durchgang
Bei hohen Strompreisen bedeutet das:
👉 ca. 1–2 Euro Stromkosten pro Reinigung
Kosten & Alternativen zur Pyrolyse
Pyrolyse-Backöfen sind in der Anschaffung meist etwas teurer.
Es gibt jedoch Alternativen:
🔹 Hydrolyse
- Reinigung mit Wasserdampf
- geringer Energieverbrauch
- geeignet bei leichter Verschmutzung
Erfahrung:
Heißer Dampf hilft ein wenig – ersetzt aber keine gründliche Reinigung.
🔹 Katalyse
- spezielle Beschichtung im Ofen
- Fett zersetzt sich bereits ab ca. 200 °C
- Beschichtung nutzt sich mit der Zeit ab
- aggressive Reiniger können sie beschädigen
👉 Für viele ein Nachteil, der gegen diese Technik spricht.
Fazit: Lohnt sich Pyrolyse?
Pyrolyse ist kein Zaubertrick – aber eine enorme Erleichterung.
Sie:
- nimmt dir die härteste Arbeit ab
- reinigt Bereiche, die sonst kaum erreichbar sind
- spart Zeit, Kraft und Chemie





























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