Altes Silikon entfernen
Bevor du loslegst, musst du das alte Silikon vollständig entfernen. Achtung: Verwende dazu niemals ein Teppichmesser! Wieso?
Speziell im Sanitärbereich befindet sich unter dem Silikon nämlich oft eine Verbundabdichtung, die du mit einem Teppichmesser beschädigen könntest.
Deshalb solltest du stattdessen ein Fugenmesser verwenden, um das alte Silikon sauber zu entfernen. Wische anschließend die Stelle mit einem Tuch und etwas Alkohol ab, um sicherzustellen, dass sie fettfrei und sauber ist.
Jetzt geht es los: Silikonkartusche in die Pistole einlegen und vorne abschneiden. Aber wie groß sollte das Loch sein?
Schritt 2: Fugenarten verstehen
Um diese Frage zu beantworten, schauen wir uns erst einmal die zwei Fugenarten an: Die Hohlkehle und die Dreiecksfuge.
Du kennst sicher den Trick mit dem Finger oder dem Eisstil? Einfach über die Fuge ziehen. Genau das solltest du im Bad nicht machen!
Auf diese Art erzeugst du nämlich eine sogenannte Hohlkehlenfuge.
Hohlkehlenfugen sind nicht so stabil wie Dreiecksfugen und außerdem sammelt sich hier Wasser besser an. Im Sanitärbereich ist das genau das, was wir vermeiden wollen.
Eine Dreiecksfuge hingegen leitet das Wasser besser ab und widersteht mechanischen Belastungen deutlich besser.
Investiere daher lieber 10 € in ein Fugenabzieher-Set, inklusive Fugenmesser – das spart dir jede Menge Frust.
Mit diesen Abziehern kannst du ganz einfach Dreieck- und Hohlkehlenfugen in verschiedenen Größen ziehen. Und das ohne Abkleben!
Beim Abkleben entstehen nämlich oft unsaubere Kanten, an denen sich Wasser und Schmutz ansammeln – Der perfekte Nährboden für Schimmel. Glaube mir, du willst das nicht!
Schritt 3: Die richtige Technik
Jetzt geht’s ans Silikon! Schneide die Silikonkartusche so ab, dass die Öffnung etwa so breit ist wie die Fuge, die du ziehen willst.
- Setze die Silikonpistole an und ziehe sie gleichmäßig auf dich zu, während du abdrückst. So erzeugst du eine saubere Silikonwurst in der Fuge.
- Sprühe jetzt das Gleitmittel auf den Abzieher auf!
- Als Nächstes nimmst du den Abzieher zur Hand, der zu deiner geplanten Fugenbreite und zum Fugentyp passt.
- Lege den Abzieher am Ende der Silikonwurst an und ziehe ihn gleichmäßig auf dich zu.
- Ziehe das Silikon immer in Richtung der flachen Seite ab! Die glatte Seite zeigt also auf dich zu.
Gleitmittel – aber bitte kein Spüli!
Du hast sicher schon gesehen, dass manche Leute die Fuge mit Spülmittelwasser und dem Finger glätten. Mach das nicht! Die Tenside im Spülmittel können Bestandteile des Dichtstoffs lösen und so die Silikonfuge schwächen.
Deshalb nutzen wir ein passendes Gleitmittel, 500 ml für 6 Euro.
Du könntest das Gleitmittel jetzt direkt auf die Silikonwurst sprühen, bevor du sie abziehst. Allerdings hat das einen Nachteil: Falls beim Abziehen dann eine unsaubere Stelle entsteht, kannst du nicht einfach mehr Silikon auftragen und dann erneut drüberziehen – das würde nämlich nicht mehr sauber haften.
- Deshalb sprühen wir das Gleitmittel direkt auf den Abzieher auf und ziehen dann die Fuge ab.
- Reinige den Abzieher regelmäßig! Beim Abziehen sammelt sich nämlich überschüssiges Silikon daran, und wenn du es nicht rechtzeitig entfernst, verteilst du es an den Rändern der Fuge.
- Reinige also jetzt den Abzieher, sprühe neues Gleitmittel darauf und arbeite weiter.
- Falls jetzt nach dem Abziehen doch eine unsaubere Stelle zurückbleibt, dann kannst du problemlos etwas Silikon nachtragen, neues Gleitmittel auf den Abzieher sprühen und alles nochmal glätten.
- Silikonreste lassen sich mühelos mit Babytüchern oder einem in Alkohol getränkten Tuch entfernen.
Wieso nicht mit dem Finger?
Profis mit jahrelanger Erfahrung mögen das so machen können, wir Anfänger aber nicht!
Materialliste: Das brauchst du
Insgesamt haben wir nur etwa 25 € ausgegeben und eine professionelle Silikonfuge erstellt:
Aber wie sieht es in den Ecken aus? Achtung, die könnten zum Problem werden. Wenn du wissen willst, wie du auch in den Ecken perfekte Silikonfugen hinbekommst, dann schau in zwei Wochen wieder vorbei.
